Vereinsportrait

Wir sind die Blau Boys, wir spielen Handball

 

Wer sind wir? Dienstagabend in der Spiegelfeldhalle in Binningen: von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr wird es laut in der Halle, denn die Mitglieder des HB Blau Boys Binningen (HB4) gehen ihrem Training nach. Es wird gerannt, gesprungen, gekämpft, gelacht, diskutiert, angefeuert und gespielt. Bälle fliege durch Luft, Tore werden geworfen; auf der einen Seite lernen Kinder eine Körpertäuschung, auf der anderen kämpfen Jugendliche im Sprint um einen Ball und später trainieren die Erwachsenen komplizierte Spielzüge. Viermal die Woche trainieren so die Mannschaften der Blau Boys so ihren Lieblingssport. Verteilt auf neun Mannschaften trainieren und spielen über 150 HandballerInnen; die Jüngsten 5 Jahre alt, die Ältesten über 60 Jahre jung. Mitglieder können bei uns im gemütlichen, aber auch ambitionierten Rahmen Breitensport betreiben. Wer noch mehr will, dem bieten wir mit unseren Partnervereinen HC Oberwil und HC Therwil eine Leistungssportplattform unter dem Namen HSG Leimental. Kurz um, jeder und jede der Spass hat an Sport und Gesellschaft, ist bei uns gut aufgehoben und herzlich willkommen. Hervorgegangen aus der Blau Kreuz Bubengruppe Binningen in den 1950er Jahren, hat sich der HB4 zu einem der grössten Handballvereine der Region entwickelt. Der Verein legt seit je her grossen Wert auf ein intaktes Vereinsleben und einen familiären Umgang mit seinen Mitgliedern und deren Angehörigen. So werden – nebst Beizen-Betrieb an Spieltagen und Turnieren – jährliche Veranstaltungen wie Sponsorenlauf, Plauschturnier, oder Weihnachtsfeiern genutzt, um zusammenzukommen, sich auszutauschen und den Alltagsstress zu vergessen. Der HB4 beteiligt sich auch an Gemeindeanlässen, so stellt der Verein zum Beispiel die Küchenmannschaft und das Servicepersonal an der jährlichen «Bürgermetzgete» und ist an Dorffesten immer mit einem Stand oder einer Zeltwirtschaft vertreten.

Ok, aber wie funktioniert Handball denn eigentlich? Wer sich diesen Monat das eine oder andere Spiel der Schweizer Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Ägypten angesehen hat, dem schiessen wohl solche Sachen durch den Kopf: «das ist ein schneller Sport!», «hier fallen aber viele Tore!», «warum dürfen die sich so in die Mangel nehmen?», «war der Pass/Schuss so gewollt oder war das Zufall?», «Was pfeifft den der Schiedsrichter jetzt schon wieder und wieso muss da einer raus?» Ja, von aussen mag so ein Handballspiel wirklich nach geordnetem Chaos aussehen. Wer sich aber auskennt, weiss: so muss das sein, das ist Handball. Handball ist ein Mannschaftssport, bei dem es um Geschicklichkeit, Geschwindigkeit, Kraft und vor allem Teamgeist geht. Zwei Mannschaften versuchen abwechselnd den Ball in das gegnerische Tor zu werfen; gewonnen hat jene Mannschaft, die nach 60 Minuten mehr Tore erzielt hat. Man darf den Ball prellen, solange man will, jedoch nur drei Schritte mit dem Ball in der Hand machen; dann muss abgespielt oder geworfen werden. Soweit noch gar nicht so kompliziert, oder? Jede Mannschaft stellt 6 Spieler plus einen Torhüter, darf aber jeden Spieler so oft ein- und auswechseln, wie sie will, auch den Torhüter. Sechs Meter um das Tor befindet sich der Torraum (der Kreis), den nur der Torhüter betreten darf. Die übrigen Spieler dürfen aber in den Kreis reinspringen und werfen/blocken, solange sie den Boden nicht berühren. Zusätzlich dürfen Verteidiger den Angreifer am Wurf oder Pass hindern, in dem sie diesen frontal am Oberkörper und den Armen festhalten. Wer es mit dem Körpereinsatz übertreibt wird entweder mit einer gelben Karte ermahnt oder mit einer 2-Minuten Strafe auf die Bank geschickt. Die betroffene Mannschaft spielt somit während zwei Minuten in Unterzahl weiter, also fünf gegen sechs. Da das Spielfeld eher klein ausfällt, ist Handball ein sehr schneller und körperlich geführter Sport. Pro Spiel fallen nicht selten 50 bis 60 Tore, einige davon oft akrobatisch und spektakulär. Ein langweiliges Handballspiel gibt es eigentlich somit fast nie.

Das klingt doch sehr schwierig; wer kann denn das alles lernen? Ganz einfach, jeder. Es mag zwar schwierig klingen, aber grundsätzlich gibt es keine Voraussetzungen für den Handballsport, ausser dem Spass an der Bewegung. Natürlich sind Grösse, Kraft und Geschwindigkeit wichtig, genauso wichtig sind aber auch Geschicklichkeit, Spielverständnis und Leidenschaft. Das alles versuchen wir unseren Junioren und aktiven Spielern in den Trainings beizubringen und sie weiter zu entwickeln. Wie vorhin schon gesagt ist hier das wichtigste: Teamgeist. Vor allem andern muss man sich im Handball auf seine Mitspieler verlassen können, ansonsten kann man kein Spiel gewinnen. Bezeichnend dafür werden im Handball auch oft sehr gute Freundschaften geschlossen und Mannschaften treffen sich auch regelmässig neben den Trainings und Spielen für andere Aktivitäten.

Wie sehen Trainings und Spielbetrieb bei den Blau Boys aus? Die Trainings der Aktivmannschaften sind klar auf den Handballsport ausgelegt. Elementar sind Taktik- und Technikschulung, Kraft und Konditionsaufbau sowie Verletzungsprävention. Die Trainings dienen in erster Linie dazu, das individuelle Meisterschaftsziel einer Mannschaft zu erreichen. Anders sind die Trainings sind bei den Junioren auf polysportive Aktivitäten ausgelegt. Wir bei den Blau Boys Binningen glauben daran, dass jeder Sport im Kindes- und Jugendalter generell spielerisch erlernt werden und in erster Linie Spass machen soll. Bei den Jüngsten werden keine Turnierranglisten geführt, gewinnen ist hier nicht das Wichtigste. Bei den älteren Jahrgängen definieren die Mannschaften zusammen mit ihren Trainern das jeweilige Saisonziel; die Junioren werden so schon früh zur Mitbestimmung eingeladen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wir bieten unseren Junioren einen bunten Übungsmix aus verschiedenen Sportarten und gehen dann mit zunehmendem Alter der SpielerInnen spezifischer auf den Handball ein. Auch Regelkunde und Verletzungsprävention sind von Beginn an zentral und werden Stufenübergreifend gelehrt. Unsere Trainings sind auf den Konzepten von Jugend und Sport (J+S) aufgebaut und unsere Trainer besuchen regelmässig Aus- und Weiterbildungskurse im Rahmen von J+S. Durch unsere familiären Strukturen sind unsere TrainerInnen zumeist Eigengewächse, welche selbst noch aktiv im Verein spielen oder nach zum Teil sehr erfolgreichen Spielerkarrieren nun ihrem Jugendverein etwas zurückgeben wollen.

Und aktuell im Falle von Covid? In Zeiten von Corona fallen der Hallenbetrieb und somit natürlich auch das geregelte Training und die Meisterschaft aus. Nebst vereinzelten Aktivitäten im Freien treffen wir uns deswegen vermehrt auch virtuell. Sei dies, um zu trainieren, Spiele der Nationalmannschaft an der aktuellen Handball-WM in Ägypten verfolgen oder einfach nur um miteinander Zeit zu verbringen und zu «Fachsimpeln».

 

Eure Blau Boys